Die Serie ORWO (Original Wolfen) von Johannes Weilandt beruht auf der filmisch-dokumentierten Demontage der ostdeutschen Filmfabrik Wolfen im Jahr 1994. Die Fabrik zählte zu den Betrieben mit dem größten Anteil weiblicher Beschäftigter in der ehemaligen DDR. In Folge von gescheiterter Privatisierung und Massenentlassungen nach 1989/90’ wurde ein Teil ehemaliger Arbeiterinnen dazu eingestellt, ihren einstigen Arbeitsplatz mit eigenen Händen aufzulösen, Maschinen und Gebäudeteile abzutragen, Filmrollen zu zerlegen und zu verbrennen. Arbeiterinnen verlassen ihre Fabrik. Die Serie ORWO greift die Auflösung in Einzelbildern zeichnerisch auf und fragt nach dem Schicksal ehemaliger Arbeiter:innen zwischen politischem Umbruch und gesellschaftlichem Strukturwandel.